Torsten Krug /// Regisseur / Sänger / Autor

Die Wanze


Ein Insektenkrimi
nach dem gleichnamigen Buch von Paul Shipton
Deutsch von Andreas Steinhöfel, für die Bühne bearbeitet von Karin Eppler, Daniela Merz und Gerd Ritter

Regie: Torsten Krug
Bühne und Kostüme: Saskia Gorecki

Theater Heilbronn
Oktober 2011

Mit:
Raik Singer
Viele filmische Elemente hatte Regisseur Torsten Krug vor der Premiere von 'Die Wanze' in den Kammerspielen des Stadttheaters versprochen − er hielt Wort. Mit 'Ich bin Muldoon, Wanze Muldoon', zeigt Schauspieler Raik Singer erstmals sein Gesicht, nachdem zuvor nur seine Finger auf dem Rand der überdimensionierten, bemalten Flasche, die das Bühnenbild bildet, zu sehen waren. 
Das Fingerspiel erinnert an ein kleines, flinkes Krabbeltier, der Satz an Bond, James Bond. (...) Die Geschichte hat alles, was ein Krimi braucht: Verfolgungsjagden, Observationen, Hinterlist, einen gutmütigen Helfer und eine hilfebedürftige Schönheit. (...) Der stotternden Stubenfliege Jake, dem leisen Helden der Geschichte − er rettet Muldoon zwei Mal das Leben −, verleiht der Akteur mit viel Spucke und einem latenten Kratzen am Hals einen ganz besonderen Charme. Die amtierende Ameisenkönigin stellt Singer mit großem Pathos dar, die Wespenkönigin kann es mit schriller Stimme und Stehkragen mit jeder bösen Hexe aufnehmen und der Mistkäfer, Inhaber von Muldoons Stammkneipe Dixies Bar, spricht mit tiefer Stimme sächsisch vom Feinsten. Der Schauspieler akzentuiert jede seiner 14 Rollen mit Gestik, Mimik und Sprache. Die Zuschauer, egal ob jung oder alt, erkennen die Figuren sofort wieder. Krug und Singer ist die Umsetzung von Paul Shiptons Roman gelungen. Die Jungen erfreuen sich an frischem Wortwitz, Filmfans haben viel zu lachen und die Älteren werden zum Nachdenken über gesellschaftspolitische Themen wie Freiheit und Individualität angeregt.

Stefan Maurer, Heilbronner Stimme
Die Bühnenversion des 'Insektenkrimis' hatte am Donnerstag in den Kammerspielen des Heilbronner Theaters Premiere, umjubelt von den jungen Besuchern, aber auch die Erwachsenen hatten ihren Spaß an der Ironie des Textes und dem respektlosen Zitieren von literarischen Vorbildern.
Muldoon ist immer für einen coolen Spruch gut – und kriegt dafür immer wieder eins übergebraten, weil die Bösen eben auch notorisch humorlos sind.
(...) Aber immer, wenn alles hoffnungslos scheint, läuft er zu großer Form auf, denn schließlich muss er nicht nur die Welt retten, sondern auch die reizende kleine Ameise Clarissa.
Zuviel Personal für die kleine Bühne, die Saskia Vollmer mit einem umgekippten zerbrochenen Becher möbliert hat? Aber nein. Regisseur Torsten Krug schickt Raik Singer als Muldoon auf die Bretter und lässt ihn auch gleich den zappeligen Jake, den sächselnden Wirt Dixie, die Ameisenkönigin, die Kakerlaken-Gang und und und verkörpern. Ein Krimi für einen einzigen – wandlungsfähigen und ungemein präsenten – Schauspieler und ein begeistertes Publikum.

Jürgen Strein, Fränkische Nachrichten
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